Basir Mahmood, Monument of arrival and return, 2016
Einkanal-Videoprojektion, 9:36 min.
Co-produziert von Contour Biennale 8

07 >> 22.03.2020 exhibition

Basir Mahmood

MI-SO
11:00 >> 19:00
WELCOME CENTER

Basir Mahmood erschließt eingebettete gesellschaftliche und historische Ebenen des Alltäglichen mittels Video, Film und Fotografie. Er visualisiert Gedankengeflechte in poetischen Sequenzen und narrativen Formen, was in seinem Film MONUMENT OF ARRIVAL AND RETURN durch die Gestaltung einzelner Rollen, die von den Protagonisten verkörpert werden, zur Wirkung kommt. Eine Gruppe Männer ist mit roten Hemden in der Uniform der Kulis, Gepäckträgern unter der britischen Kolonialherrschaft auf dem indischen Subkontinent (im Englischen oft abwertend als „Coolies“ bezeichnet), gekleidet. Eine Gruppe betritt einen kahlen Raum, eine andere verlässt diesen, scheinbar unter Anweisung eines Befehlsgebers, der nicht zu sehen ist. Mahmood lässt die Kamera auf
bestimmten Details verweilen: eine zitternde Blume; ein Mann, der Slippers trägt; Schweißperlen auf der Haut. Die gemächliche Momentaufnahme endet erst, als sie den Raum wieder verlassen, bevor der Film erneut mit der Ankunft einer anderen Gruppe beginnt.

MONUMENT OF ARRIVAL AND RETURN entstand in Zusammenarbeit mit den Kulis, die am Bahnhof von Lahore arbeiten — für Mahmood vertraute Figuren aus seiner Kindheit. Sie erhielten zwar anfängliche Anweisungen von ihm, doch ansonsten beobachtete Mahmood das Geschehen aus der Distanz. Dieser Zugang, Strukturen zu schaffen und diese völlig in die Hände der Kollaborator*innen, Schauspieler*innen und des Filmteams zu übergeben, ist für den Künstler charakteristisch. Die entstehenden Werke sind Gesten der Offenheit, die mit individueller Autonomie und Unbestimmtheit ge- und erfüllt werden, um eine neue Narrativität hervorzubringen.

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