Mit seiner Videoarbeit REHEARSAL OF THE FUTURES: POLICE TRAINING EXERCISES setzt der Künstler seine Erkundung imaginärer Zukunftsperspektiven fort und zeigt, wie zukünftige Generationen vergangene Ideologien anhand bestimmter Bewegungen und Posen verstehen und verbessern können. Ausgangspunkt für Isaac Chong Wais Arbeit ist die Geschichte des Protests als eine sich wiederholende Ausdrucksform und Handlung.
Chong recherchierte dazu Trainingsübungen als Ausbildungsmaßnahme der Polizei in verschiedenen Teilen der Welt. Gleichzeitig stellt er die Entstehung und Absicht dieser Handlungen in Frage: Sind sie als erste Instanz der Verteidigung gedacht, oder als die letzte? Gemeinsam mit einer Gruppe an Darsteller*innen präsentiert der Künstler eine Choreografie aus verschiedenen Bewegungsabläufen, die an Auseinandersetzungen bei vergangenen Demonstrationen und Trainingsübungen an Polizeischulen angelehnt sind. Die Entschleunigung der nun sehr langsamen Bewegungen lässt die dargestellten Handlungen in einem neuen Licht erscheinen: Aggressive Körperhaltungen und das gewaltsame Aufeinandertreffen von Körpern verwandeln sich in poetische, sanfte, beschwichtigende und sogar beruhigende Berührungen. Gleichzeitig visualisieren die verlangsamten Handlungen die schleichende Gewalt, die kollektive Machtstrukturen auf das Individuum ausüben. Lässt sich in der Konfrontation auch etwas Schönes finden? Und wenn ja, kann dieses Schöne zur Versöhnung verhelfen? (Blindspot Gallery)

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