„Identität ist wie ein Baum, der mal glücklich sprießt, mal Blätter verliert. Es ist ein sich ständig wandelnder Prozess.“¹
Die Künstlerin Etel Adnan wurde 1925 in Beirut geboren und wuchs inmitten zahlreicher Kulturen und Sprachen auf. Sie arbeitet seit den 1950er-Jahren schriftstellerisch, philosophisch, als Dichterin und Malerin. Dabei beschäftigen sie Fragen rund um Sprache, Erinnerung, Geschichte, Landschaft, Abstraktion und Farbe.
Ihre abstrakte Malerei versteht sie als poetisches Schreiben. Mit dem Spachtel trägt sie vibrierende Farben in klar konturierten Flächen auf. Viele ihrer jüngeren Arbeiten – die Künstlerin nennt sie „innere Landschaften“ – sind von Erinnerungen an den Mount Tamalpaïs bei San Francisco geprägt, wo sie mehrere Jahrzehnte lebte.
Etel Adnan gilt als eine der wichtigsten Autorinnen der arabischen Welt. Sie veröffentlichte zahlreiche Gedichtbände, einen Roman, Theaterstücke und Essais. Innsbruck International zeigt ihre in Zusammenarbeit mit Ulrike Haage entstandenen Hörspiel-Poems Ein Trauermarsch für den ersten Kosmonauten (Kreuzgang Servitenkloster) und Nacht (Musikpavillon, Hofgarten).
¹ Interview mit Vera Kern, 12.07.2012, Qantara.de: de.qantara.de/node/2576
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