Nada Prlja, How Can They Be So Sure of Themselves?, 2020
Installation, Sessel, lasergraviert

Stop the War Against Immigrants, 2009/2020
Installation, Beschädigte Transparente

07 >> 22.03.2020 exhibition

Nada Prlja

MI-SO
11:00 >> 19:00
WELCOME CENTER

Nada Prlja hinterfragt mit ihrer Arbeit den kritischen Diskurs über Politik, Nationalismus, Übergangserfahrungen ehemaliger sozialistischer Länder (und ihrer Bevölkerung), Menschenrechte und
Migration. Sie greift den historischen und politischen Kontext eines bestimmten Ortes auf und setzt ihn in einen Rahmen sozialer Verhältnisse. Ihr künstlerisches Repertoire reicht dabei von Installation bis Film, von Performance bis Interventionen im öffentlichen Raum; die Wahl fällt jeweils auf das geeignetste Medium für das Werk. Ihre Vielseitigkeit demonstriert Prlja anhand einer Reihe neuer sowie aktualisierter Werke für Innsbruck International.
HOW CAN THEY BE SO SURE OF THEMSELVES? ist eine Anordnung umfunktionierter Holzstühle, in die Textfragmente geätzt und graviert wurden. Die Zitate stammen von der deutschen Autorin Carolin Emcke, die sich in ihrem Essay „Gegen den Hass“ mit dem Aufruf nach Wandelbarkeit, Pluralismus und Nuanciertheit gegen die Polarisation extremer politischer Ideologien wehrt. Die Inskription ausgewählter Passagen in die Stühle und deren Positionierung im Welcome Center scheint einen Bildungsauftrag zu verkörpern – wir finden uns in einer neuen Lernumgebung wieder.
STOP THE WAR AGAINST IMMIGRANTS ist eine Sammlung an zerknitterten und zerrissenen Bannern und erinnert an die Szenen nach einer Demonstration. Die Plakate fordern Menschenrechte und den Schutz von Minderheiten, doch die Frage nach der Wirksamkeit des Protests bleibt offen. Das Chaos vermittelt den Eindruck von Auseinandersetzung und Gewalt, von zurückgelassenen Zeugen bewaffneten Widerstands.
Diese Thematiken spiegeln sich auch in einem weiteren Werk von Prlja wider: AUSTRIA(N). Innsbruck wird zum öffentlichen Schauplatz dieser Intervention, die T-Shirts handbemalt mit dem Titel in den unterschiedlichen Muttersprachen von Immigrant*innen einsetzt. Damit widersetzt sich Prlja, wie auch in vielen anderen Werken, den festgeschürten Auffassungen über nationale
Identität und bietet eine weitere (erweiterte) Definition darüber, was es bedeutet Österreicher*in zu sein, während sie diese Identität auch gleichzeitig als etwas Eigenes ab-, ein- und umgrenzt. Während der Biennale werden die Shirts auf Innsbrucks Gebüuden zu sehen sein – Halten Sie die Augen offen!

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Stadtkarte

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